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Nicolas Poirot (1771-1821)

Nicolas Poirot, Sohn von Nicolas Poirot Gerichtsanwalt und Marie-Françoise Denis, wurde 1771 geboren.
Er ist der erste Orgelbauer der Poirot-Dynastie.
1805 heiratet er in Mirecourt Jeanne Nicolas, Spitzenklöpplerin. Drei Kinder wurden in diese Ehe geboren.

 

Didier Poirot (1806-1894)

Didier Poirot 1806 in Mirecourt geboren, folgt seinem Vater als Vogel-und Drehorgelbauer.
Von 1825 bis 1834 lebt er in Mirecourt, zieht dann nach Paris, in die Rue St Denis, n° 374.

1834 kauft Didier das Atelier von Nicolas-Antoine Lété der in Pension geht.


1844 verleiht ihm die Pariser "Exposition Industrielle" - die Bronze-medaille.


Auszug aus :
dem "Jury Central" üder den Stand der französichen Industrie 1844, Band II, Abschnitt III: Musikinstrumente, seite 580.
http://cnum.cnam.fr/CGI/fpage.cgi?8XAE23.2/584/100/982/0/0

Zugleich eröffnet er 1846 ein Atelier in Mirecourt.
1848 heiratet er in Paris Adèle Germain, Tochter des Geigenbauers Louis-Joseph Paquin, bekannt unter den Namen, Joseph Germain (Vater des Geigenbauers Emile Germain). Acht Kinder werden in diese Ehe geboren.

Foto der Familie Didier Poirot, warscheinlich zwichen 1860 und 1861 augenommen.

Von links nach rechts:
Didier auf dessem Knien Auguste-Gabriel, Georges, Jeanne-Marthe, Victor und Auguste-Didier auf dem Schoss seiner Mutter Anne.

Später kehrt er nach Mirecourt zurück, wo er seine Ateliers, 1 avenue des Vosges heute avenue Duchêne, installiert. Behält aber zugleich ein Geschäft in Paris (374 rue Saint Denis).

Vor Februar 1848 arbeiten 12 Orgelbauer für Didier, 1849 waren es nur noch sechs. Doch 1855 arbeiten wieder zwölf Leute im Atelier, genau so viel in der Stadt. Geigenbauer wie Charles Lotte und Hypolite Charotte (Schwiegervater seines Sohnes Georges) arbeiteten für ihn, deren Orgeln er verkaufte.

1862 stellt er Kontrabass, Geigen, Cellos und Drehorgeln an der International Exhibition in London aus.
http://www.irpmf.cnrs.fr/IMG/pdf/Exponationale1978_1900.pdf

1864-65 machte er Bankrott, vom Handelsgericht als "ehrenhaft" erklärt. So wurde ihm das Gefängnis erspart (Série 7U42 AD des Vosges).
Er verliert dabei das Recht unter seinem Nahmen zu arbeiten. Die Instrumente werden unter der Unterschrift FD Poirot hergestellt (FD für Femme Didier, Frau Didier).

1867 eröffnet er sein Atelier 5 quai du Vieux Cimetière in Mirecourt.

Hier unten, Quai François Clasquin, früher quai du Vieux CImetière in Mirecourt.


Haus von der Familie Poirot - 2001  (Foto von Jean-Marie Moitrot)


Dieses Foto wurde im Februar 2006 aufgenommen nachdem das Haus in 2004 abgerissen wurde.

Didier baut sehr wenige Kirchenorgeln. Die einzigen heute bekannt, sind die Orgeln in Uxegney 1870 gebaut (nach einer Familientradition) und in Saint-Julien-les-Villas 1872, im Departement Aube.

Didier stirbt 1894.
Die Orgelfabrik wird von den Söhnen unter dem Namen Poirot-Frères übernommen.
So beginnt das goldene Zeitalter des Hauses, mit dem Ruf "die schönsten Instrumente der Welt herzustellen" sagt Alain Vian !

 

Victor Poirot (1850 - 1934)

 
Fotos von François Clasquin, mit der liebenswürdigen Genehmigung von B. Hellio

Sehr schnell bleibt Victor Poirot allein, nach dem Tod seiner Brüder.


Jahrmärkte sind hoch in Kurs. So baute er zahlreiche Dreh-und Salonorgeln.
Da er seine Gewohnheiten liebte, weigerte er sich Lochkartenorgeln zu bauen.
Bis 1914 laüft das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern.
Der Krieg räumte aber wenig Lust auf feste ein.


Victor Poirot, seine Frau Marie Eugénie Poirot geboren Gros (rechts) und Iher 3 Kinder Georges, Gabriel und Elisabeth (Alle drei setzen auf dem Boden).
Foto von François Clasquin, mit freundliche Genehmigung von B. Hellio.

Victor und sein Bruder Gabriel stellen Drehorgeln an der 1889 Pariser Exposition Universelle aus.
http://www.irpmf.cnrs.fr/IMG/pdf/Exponationale1978_1900.pdf


Georges Poirot (1896 - 1954)

Ende des Krieges besucht Georges Poirot die Ausstellung in Nancy und hört wie ein Besucher sagt "das Haus Poirot ? Das existiert nicht mehr !" Er stellt sich als den Nachfolger vor und kommt mit einem vollen Auftragsbuch zurück !
Es bleibt ihm nichts anderes übrig als das Handwerk zu lernen mit Hilfe seines Vaters und früheren Mitarbeitern.
Vor Notar erbt er das Unternehmen unter dem Namen "Maison Poirot Frères, Georges Poirot successeur".

Mit Hilfe seines Vaters und alten Arbeitern macht er sich an die Arbeit.
Seit 1919 baut er Orgeln für Notenloch-Kartons und ist einer der letzten Bleibenden der auch noch Zylinderorgeln bauen kann.

Er erarbeitet sich eine grosse Kundschaft und liefert auch die ehemalige Kundschaft seines Vaters die sich in Kuba, Chile, Argentinien und in der Insel Réunion befindet.


Links stehend: George Poirot, seiner mutter Marie die sich hinter Victor hält - Februar 1931.

 1932 stellt er Camille Tourel als Noteur ein.


Angelwettbewerb der Unverheirateten in der Gegend von Haroué -1926, Camille Tourel ist der zweite oben links. - Quelle: http://phonotheque.hypotheses.org/7797#sthash.LThjVwIn.dpuf

Jean-Marie Moitrot, der Camille Tourel gut gekannt hat, berichtet :

" Er war der Chef der Stadtmusik von Mirecourt. Er hat mir gesagt, daß die Arrangements seiner Vorgänger antik und zufeierlich waren und er hat den Styl vollständig geendert. Er besass ein Grosses Vorstellungsvermögen und viel Phantasie. Seine Notenloch-Kartons sind sehr angenehm zu hören. Mit seinem Talent verbergt er die fehlenden Halbtöne sehr gut (49 Tasten zum Beispiel) und man bemerkte den Schwindel kaum.

Camille hat mir ebenfalls gesagt:
- Am Ende hatte Limonaire praktisch keine Arbeiter mehr. Die seltenen Aufträge wurden Georges Poirot anvertraut und wurde für seine Arbeit niemals bezahlt. Kurz vor dem Limonaires-Frères Konkurs hat ein Arbeiter Georges nach Paris gerufen um das Material zu nehmen, bevor es von Gläubigern erfasst wurde. "

Von 1932 bis 1939 ist das Haus " Haus Poirot Frères, Georges Poirot Nachfolger " von Aufträgen überflutet. Man mußte Nachts und Sonntags arbeiten, um die Anfragen zu ehren.
Mit dem zweiten Weltkrieg werden die Jahrmärkte selten und Georges hat keine Arbeit mehr. Kurz nach dem Ende des Krieges fangen die Jahrmärkte wieder an und man braucht eine Menge Notenloch-Kartons, da es sehr viele neue Lieder gibt. Die Musik der Nachkriegszeit passt sich  sehr gut an die Orgeln an. Aber leider ist die Herstellung Notenloch-Karton nicht rentabel."

Doch durch die Entwicklung des Plattenspielers, sieht er mit traurigem Herzen dem Ende seines Berufs nach.

Mit dem Todt von Georges Poirot stirbt auch die Geschichte der Poirot Orgelbauer dynastie .

Alain Vian, der ein Geschäft in der Pariser Straße Grégoire de Tours, n°8 seit 1946 für die Rettung dieser Werkzeuge anderer Zeiten hält, kauft 1957 das gesamte Handelsgrund von Georges Poirot. (Documente, Werkzeug, Musikinstrumente).

Quellennachweis: E. Bonetat


 

Das Atelier im Garten des Familien Hauses bei Mirecourt

 

Werkbank aus dem  Atelier Poirot

 

Geschichte der Familie